Urlaub im Montafon mit Kindern

Die besten Tipps für Deinen Familienurlaub

Endlich ist er da, der Bergsommer! Wir werden diesen mit einem langen Wochenende im Montafon begrüßen. Meine Kinder freuen sich wahnsinnig auf die kommenden drei Tage, denn sie können sich noch sehr gut daran erinnern, dass sie am Familienberg Golm das Skifahren gelernt haben. Ob sie das Montafon auch im Sommer so begeistern wird? Achtung Spoiler: Auf jeden Fall, denn Familienfreundlichkeit wird hier großgeschrieben. Was genau das bedeutet, finden wir an diesem Wochenende heraus.

Silvretta-Hochalpenstraße

Wir entscheiden uns für eine Anreise über die Silvretta-Hochalpenstraße und die Silvretta-Bielerhöhe. Die Straße gilt als eine der schönsten Panoramastraßen der Alpen. Eine Tatsache, für die sich dann eher wir Eltern begeistern können. Zum Glück sind unsere Kinder hochalpenstraßentauglich und die 34 Kehren bleiben von ihrer Seite unkommentiert. An der Bielerhöhe lässt der angekündigte Bergsommer leider noch ein bisschen auf sich warten. Der Silvrettasee leuchtet aber trotz der fehlenden Sonne türkisblau und die umliegenden Berglandschaft liegt beeindruckend vor uns.

Wir spazieren über die riesige Staumauer, an dessen Ende sich der dunkle Eingang zu einem Tunnel befindet. Dort angekommen, staunen wir nicht schlecht. Gerade waren wir noch von einer hochalpinen Bergwelt umgeben und plötzlich stehen wir mitten in einer Licht- und Soundinstallation. Am Ende des Tunnels startet der familienfreundliche Rundwanderweg um den Stausee. Da es schon recht spät ist, entscheiden wir uns nach ein paar Wegmetern gegen die komplette Umrundung. Nach einem Stopp auf der Aussichtsplattform Piz Buin, kehren wir im Silvretta-Haus ein. Allerdings nicht, ohne zuvor eine gefühlte Ewigkeit die zwei kleinen, schwarzen Lämmchen zu beobachten, die es sich im Windschatten vor der Eingangstür bequem gemacht haben. Das Tageshighlight der Kinder hätten wir damit auch geklärt.

Der Erlebnisberg Golm

Am Erlebnisberg Golm kann im Sommer gewandert, gerutscht, geklettert und gerodelt werden. Nach dem Frühstück bringt uns die Golmerbahn auf 1.900m Höhe zur Bergstation Grüneck. Im Winter befinden sich hier das Golmi-Land und die Skischule, im Sommer der Start von Glomi´s Forschungspfad. Das blaue Murmeltier und seine Freunde begleiten uns auf den nächsten 3,5 km, die talabwärts zur Mittelstation Matschwitz führen. 3,5 km sind zwar nicht viel, aber die 22 Erlebnisstationen wollen erst einmal gelesen bzw. bespielt werden. Wir brauchen länger als geplant und stoppen für ein spätes Mittagessen im Haus Matschwitz, das am Ende des Forschungspfades auf uns wartet.

Die Zeit, die wir auf Golmi´s Forschungspfad länger gebraucht haben, machen wir im Waldrutschenpark wieder wett. Auf dem Wanderweg von Matschwitz nach Latschau befinden sich sieben Röhrenrutschen, die meisten davon 60 Meter lang. Durch die Kombination aus Wandern und Rutschen legen wir die 3 km und 500 hm in einem Rekordtempo zurück. Ich wage zu behaupten, dass die Erwachsenen hier genauso viel Spaß hatten wie die Kinder. Ich hätte mich tatsächlich zu einer zweiten Rutschpartie überreden lassen, allerdings wollen wir auch noch den Waldseilpark-Golm besuchen.

Wir drücken den Kindern ein Eis in die Hand, damit sie die zehn Minuten Fußmarsch von Latschau auf die andere Seite des Staubeckens ohne Jammern überstehen. Unser Ziel ist der Waldseilpark-Golm, der größte Hochseilgarten Vorarlbergs. Hier gibt es einen Zwergle-Parcous für Kinder ab drei Jahren, den meine Kids regelrecht feiern. Gleich dreimal hintereinander klettern sie die 14 Stationen.

Zum krönenden Abschluss dieses aufregenden Tages setzten wir uns in die Schlitten des Alpine-Coasters und rodeln auf einer Länge von 2,6 km über 44 Jumps, durch einen 360°-Kreisel und 15 wilde 180°-Kehren bergab ins Tal. Rodel geht also auch im Sommer.

 

Und wer jetzt denkt, die Kinder sind müde, der hat weit gefehlt. An einem der längsten Tage des Jahres, der dazu noch herrlich mild ist, möchte niemand ins Bett gehen. Auch die Kinder nicht. Wir liegen im Liegestuhl auf der Terrasse unserer Unterkunft Pinjola, die sich fußläufig zur Talstation der Golmerbahn befindet. Das Tiny House aus Fichtenholz ist ein Ort zum Wohlfühlen. Während wir im Winter die Sonne hinter den großen Fenstern genossen haben, sitzen wir jetzt draußen mit einem Apfelsecco in der Hand und die Kinder spielen im umliegenden Obstgarten.

Der Lünersee

Unser letzter Tag im Montafon bricht an und diesen verbringen wir am Lünersee. Die Lünerseebahn bringt uns auf 1.970m Höhe an den See, der auch „die Perle der Alpen“ genannt wird. Es ist wahnsinnig schön hier. Himmel und Wasser strahlen um die Wette und die schroffe Bergwelt rundet das Bild ab. Während wir Eltern begeistert die Landschaft bestaunen, schaukeln die Kinder auf dem kleinen Spielplatz, der sich an der Bergstation der Bahn befindet. Ob wir sie noch zum Wandern überreden können? Mit viel gutem Zureden schaffen wir es schließlich, sie für den Lünersee-Rundweg zu begeistern. Der einfache und familienfreundliche Rundweg ist 6 km lang und am Ende stärken wir uns in der Douglass-Hütte, die sich direkt an der Bergstation und besagtem Spielplatz befindet. Die Kinder sehen wir somit nur kurz zum Essen.

Mit der Talfahrt endet unser wunderbares Bergsommer-Wochenende im Montafon und wir kommen mit ganz vielen wunderbaren Erinnerungen zurück nach Hause. Eine Blitzumfrage bei den Kindern auf der Rückfahrt hat ergeben, dass sie das Montafon sowohl im Sommer als auch im Winter großartig finden. Dieser Meinung kann ich mich nur anschließen.

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