„Ich sauge den Sommer in mich ein wie die Wildbienen den Honig“, sagte sie. „Ich sammle mir einen großen Sommerklumpen zusammen, und von dem werde ich leben, wenn… wenn es nicht mehr Sommer ist.“ - © Auszug aus "Ronja Räubertochter" von Astrid Lindgren
Ronja Räubertochter wäre stolz auf uns. Denn wir haben während unserem Wochenende zwischen der Silvretta-Bielerhöhe, dem Erlebnisberg Golm und dem Lünersee einen großen Sommerklumpen gesammelt. In diesem Beitrag wollen wir euch mitnehmen, in ein Wochenende inmitten der Natur gefüllt mit Abenteuer und Familienzeit.
Tschüss Großstadthitze! Hallo frische Bergluft!
Sobald die Schulglocken am Freitag klingeln, ist das Wochenende offiziell eingeläutet. Wir packen unsere Wanderschuhe in den Rucksack und machen uns auf in die Berge! Ehrlich gesagt lieben wir Bergwochenenden, denn die bedeuten für uns exklusive Familienzeit mit einer gesunden Portion Abstand vom Alltagsstress.
Was die Tage in den Bergen mit den Kindern so besonders macht? Es sind Momente in der Natur, die uns entspannen, die guten Gespräche, während wir ganz gemütlich dahinwandern. Wir ratschen auf Schritt und Tritt über Belangloses, Spannendes, Geschichten und Dinge, die uns gerade beschäftigen. Nebenbei haben wir natürlich eine Menge Spaß. Denn wir suchen uns für den Bergurlaub die Orte aus, die Eltern und Kids gefallen.
DIE DREI ZIELE - DIE SILVRETTA-BIELERHÖHE, DER ERLEBNISBERG GOLM UND DER LÜNERSEE - HABEN UNS DEN TRAUM VOM FAMILIENWOCHENENDE IN DEN BERGEN ERFÜLLT. UND HIER LEST IHR, WAS WIR DABEI ERLEBT HABEN.
Silvretta-Hochalpenstraße und Silvrettasee
Den ersten Stopp, noch bevor es ins Hotel geht, legen wir auf der Silvretta-Hochalpenstraße ein. Nicht umsonst zählt sie zu den schönsten Routen im Alpenraum. Das sagenhafte Bergpanorama zieht groß und klein in seinen Bann. Mit den Tieren, die am Wegrand in aller Ruhe grasen, sind auch die Kids beglückt. Am Silvrettasee, der sich so ziemlich auf halbem Weg der Hochalpenstraße befindet, angekommen, stellen wir das Auto ab. Der türkisblaue See liegt in seiner ganzen Pracht vor uns.
Wir machen uns direkt auf den Weg über die Staumauer in Richtung Kunstraum2023silvretta. Ein beeindruckender Kunstbau, wo mit Soundeffekten und Licht das Wetter für die nächsten Stunden in der Region dargestellt wird. In unsrem Fall tanzen Sonnen and den Wänden. Die Lichtershow wird begleitet von entspannter Musik. Tiefenentspannt tauchen wir am Ende des Tunnels wieder auf. Bevor wir uns über die Serpentinen wieder nach unten schlängeln, schauen wir noch auf der Aussichtsplattform Piz Buin vorbei. Dort können wir den gleichnamigen Berg mit seinen 3000 Metern bewundern.
Der Erlebnisberg Golm
Am nächsten Morgen erwartet uns purer Sonnenschein, wie gemacht für einen Tag am Berg. Los geht es an die Talstation der Golmerbahn. Wie schon im Winter schweben wir über den Waldrutschenpark und den Kids kribbelt es vor Aufregung bereits in den Beinen. So groß ist die Vorfreude auf die gigantischen Röhren.
Doch zunächst fahren wir bis zur Bergstation, wo uns Golmi mit durch seinen spannenden Forschungspfad nimmt. An 22 Stationen lernen wir so einiges über die Umwelt der Berge und sind hellauf begeistert von den Kräften der Bergpflanzen. Wusstet ihr, dass man die Blätter des Spitzwegerichs auf Mückenstiche drücken kann und damit den Juckreiz lindert? Auf dem Wasserspielplatz legen wir eine längere Rast ein, während die Kids im Wasser kurbeln, schöpfen und wippen. Nach gut 2 Stunden erreichen wir die Mittelstation, daneben steht das Haus Matschwitz. Wie gemacht, um uns vor dem Waldrutschenpark, der uns zurück zur Talstation bringt, noch mit gutem Essen zu stärken.
Dann geht es auch schon los und wir flitzen durch die erste Rutsche der insgesamt sieben Stück am Berg. Alle sind zwischen 30 und 60 Meter lang und ein echtes Phänomen, dass es so noch kein zweites Mal gibt. Wer denkt, dass es an heißen Sommertagen in den Edelstahlröhren zu heiß wird, wird positiv überrascht. Eingang und Ausgang sind mit Sonnenplanen geschützt und die Rutschen selbst so konzipiert, dass ein natürlicher Luftzug durchfließt. Bis heute sind wir uns nicht einig, wer mehr Spaß hatte im Waldrutschenpark wir Eltern oder doch die Kids.
An der Talstation wartet auf die fleißigen Wanderer eine Belohnung. Der Alpine-Coaster-Golm aka Sommerrodelbahn mit einer beeindruckenden Länge von 2,6 Kilometern. Im Affenzahn saust man damit den Berg hinunter. Die rasanten Kurven, Kreisel und Hügel sind ein Glücksmagnet für Familien. Kinder fahren bei den Eltern mit. Ab 8 Jahren dürfen sie die Abfahrt aber auch alleine wagen. Dabei bestimmt übrigens jeder seine eigene Geschwindigkeit. Der nächste Rodler darf erst dann auf die Strecke, wenn auch wirklich genügend Abstand dazwischen ist.
Nach dem Sommerrodeln ist vor dem Waldseilpark! Der versteckt sich im Schatten unter hohen Bäumen auf der gegenüberliegenden Seite des Stausees. Für die ersten Kletterversuche hat der moderne Hochseilgarten genauso viel zu bieten, wie für den Profikletterer.
Nachdem Groß und Klein mit der richtigen Kletterausrüstung versorgt sind, gibt es eine Einweisung in die Parcours und das Sicherungssystem. Von der ersten Sekunde sind die Kids hochkonzentriert bei der Sache. Deshalb trauen wir uns direkt einen der blauen Parcours zu. Während wir Eltern uns deutlich schwerer tun, flitzen die Kinder wie die flotte Eichhörnchen von einer Station zur nächsten. Mit müden Beinen und einem glücklichen Grinsen im Gesicht verabschieden wir uns nach zwei Stunden von den fleißigen Helfern im Waldseilpark.