Katharina und Romeo am Golm
Von Überwindungsängsten, Adrenalinschüben und einem Geschwindigkeitsrausch über türkisblauem Wasser: Die beiden Blogger Katharina und Romeo vom Reiseblog Sommertage erzählen von ihrem persönlichen Abenteuer-Tag am Bewegungsberg Golm.
Der erste Schritt ist der schlimmste. Danach gibt es kein Zurück mehr. Wir lassen den Blick einmal nach links und einmal nach rechts schweifen. Jedes Kind, selbst der kleine Racker, der gerade hoch oben in den Baumwipfeln klettert, scheint jegliche Furcht abgelegt zu haben. Das ist der Moment, in dem wir Kinder um ihre kindliche Sorglosigkeit beneiden. Gestatten, Katharina und Romeo. Wir reisen zwar mutig um die ganze Welt, aber hier im Waldseilpark-Golm bekommen wir weiche Knie.
Waldseilpark-Golm: unser persönlicher Nervenkitzel
Eigentlich ist gar nichts dabei. Wir sind bestens gesichert. Selbst, wenn wir fallen würden, könnte nichts passieren. Wir wollen aber nicht fallen, das ist der Punkt. Wir befinden uns auf der ersten Plattform. Parcours Nummer 1. Schwierigkeitsstufe: blau (was so viel bedeutet wie „einfach“ oder auch: sogar für Kinder ab 1,20 Metern Körpergröße zugänglich). Das passt irgendwie gar nicht mit dem Respekt zusammen, den wir gerade verspüren. Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht schaffen, denken wir uns. Und ohne weiter drüber nachzudenken, setzt Kathi ihren ersten Schritt auf den schwingenden Holzbarren.
Die anfängliche Unsicherheit muss ziemlich schnell einem großen Adrenalinschub weichen. Für Angst oder Sorge ist einfach kein Platz – wir sind viel zu sehr damit beschäftigt, das Gleichgewicht zu halten, um nicht gleich auf den ersten Metern vom Holzbarren zu fallen – und uns vor den Zwergen zu blamieren. Dann die Erleichterung: erste Übung geschafft. Jetzt kann uns nichts mehr aufhalten!
Kaum ist der erste Parcours überwunden (es gibt insgesamt 11 an der Zahl), muss für Romeo eine Steigerung her. Unser nächstes Vorhaben lautet somit: roter Parcours. Mit jeder Übung, jedem Schritt, jedem Handgriff und jedem Schwingen wissen wir unseren Körper besser durch den Kletterpark zu manövrieren, gewinnen Mut und lassen die anfängliche Unsicherheit hinter uns. Unser Fazit nach 3 Stunden? Wir haben Blut geleckt!
Flying-Fox-Golm: Geschwindigkeitsrausch über dem See
Wir gestehen hiermit ganz offiziell: auf den Flying-Fox haben wir uns von Anfang an am meisten gefreut. Schon als wir die Kulisse aus der Gondel sehen, bekommen wir Herzklopfen vor Freude. Über 500 Meter segelt man hier über einen türkisblauen Stausee. Die Kulisse ist einfach irre und schöner, als wir es uns jemals erträumen könnten.
„Guten Flug!“ Und ZACK. Wir ergeben uns dem Geschwindigkeitsrausch. Vor uns: die Berggipfel. Unter unseren Füßen: hellblaues Wasser. Wir wünschen uns, den Moment einfrieren zu können. Zu schnell ist das rasante Spektakel zu Ende, doch der Adrenalinkick, der hält immerhin noch eine Weile an.
Alpine-Roller-Coaster: Kindheitsgefühle in Perfektion
Auf unseren letzten Programmpunkt freut sich Romeo ganz besonders. Sommerrodelbahnen sind sein Traum aus Kindheitstagen. Wir entscheiden uns, gemeinsam zu fahren und kuscheln uns in den blauen Flitzer. Huch, ganz schön eng hier drin. Als Kind hatten wir ganz offenbar mehr Beinfreiheit. Dafür haben wir mittlerweile einen Beschleunigungsvorteil, denken wir uns, als wir den Hebel nach vorne drücken. Los geht’s! Und so rattern, holpern und flitzen wir Kurve für Kurve, Schwelle für Schwelle bis ins Ziel. Geschwindigkeitsrekord stellen wir keinen auf, soviel steht fest, dafür lassen wir mit Freude das Kind in uns aufleben.
Das ist es übrigens auch, was unseren Abenteuer-Tag am Bewegungsberg Golm ausmacht und ihn letztlich so großartig macht: Einfach mal wieder Kind sein. Überängstlichkeit zur Seite schieben. Mit der Natur eins werden. Spüren, wie es sich anfühlt, über Waldboden zu gehen. Nervenkitzel aufkommen lassen. Ohne Sorge, dafür mit ganz viel Euphorie. So betrachtet war klar, was am Ende des Alpine-Roller-Coasters kommen musste: „Noch zwei Tickets, bitte!“